„Shades of Grey“ – Beim S/M Pseudoporno quält sich nur der masochistische Leser

Das Buch bricht alle Rekorde, wird millionenfach verkauft und zeitgleich in allen Feuilletons dieser Welt zerrissen. Keine einzige schmeichelnde Kritik ist über dieses Buch zu finden. Das reizt natürlich.
Das Jaz hat sich jedenfalls nicht abschrecken lassen und sich das Buch trotz erheblicher innerer Widerstände zugelegt und sich durch die rund 600 Seiten gequält. Und für wahr: Shades of Grey – Geheimes Verlangen: Band 1 ist eine einzige Quälerei. Aber mal eins nach dem anderen.
In dem Buch geht es um Sex, soviel weiß jeder, aber nicht um Blümchensex, nicht um Liebe oder Zärtlichkeit sondern darum, dass sich zwei Menschen vertraglich zu einem Sado/Masoverhältnis verpflichten.

Genauso absurd ist die Geschichte, die so schlecht erzählt ist, dass man es kaum wagt, die Herstellerin der Zeilen als „Autorin“ zu bezeichnen, oder gar als Schriftstellerin. Das Niveau reicht höchstens für einen Arztroman oder sonstige Trvialliteratur, aber doch nicht für einen echten Spiegel Bestseller. Auf die Spiegel Bestseller Liste hat es das Buch nämlich auch schon geschafft! Eine talentfreie, mittelalte, britische Frau, die sich in Interviews eher zugeknöpft und verklemmt präsentiert, schreibt also über S/M und produziert dabei soviel Spannung, wie sie sonst nur bei Bedienungsanleitungen für südkoreanischer Elektrogeräte zu finden ist.
Ok, es gibt eine Menge Orgasmen in diesem Buch und eine Vielzahl von Peitschenhieben im Genitalbereich, aber die Szenen wiederholen sich wieder und wieder und waren dabei doch schon beim ersten Mal schon todlangweilig und dabei so erotisch wie Rezept für Käsekuchen. Erzählt wird in der Ich-Form der Protagonistin „Anastasia Steele“. Das unbedarfte Ding ist zu Beginn des Buches Jungfrau (!) und wurde noch nie „SO geküsst“. Bei einem Interview lernt sie den charmanten, aber undurchsichtigen Millionär Christian GREY kennen.
Da sprühen zunächst die Funken und man glaubt sich in einer echten Liebesgeschichte zu befinden bis dann das 21 jährige Mädchen Ana(stasia) Steele vor Verlangen nach ihrem Christian fast zergeht und alles, wirklich alles tun würde nur um endlich in die Arme ihres Angebeteten sinken zu dürfen.Der wiederum hat nichts besseres zu tun als ihr zu erklären, dass er nicht auf Blümchensex steht, sondern die Frauen in der Regel „hart fickt“. Wenn sie das auch wolle, müsse sie einen Vertrag unterschreiben. Das macht Ana natürlich und dann gehen die S/M Spielchen los. Allerdings quält Christian seine Ana nicht nur im Bett, sondern auch im Alltag. Sie hat sich ihm in jeder Hinsicht zu unterwerfen, sonst gibt es gleichmal Schläge auf den Popo. Das ist nicht nur doof, unspektakulär und hochgradig albern, sondern vor allem todlangweilig.
Genau das ist das Buch, dem noch unglaubliche zwei weitere Bände folgen, es ist todlangweilig und extrem schlecht geschrieben.
Also unter keinem denkbaren Gesichtspunkt empfehlenswert. Die 12,99 EUR sollte man anderweitig investieren  in die Anschaffung echter erotischer Literatur z.B. von Henry Miller. Hier sind insbesondere die Werke Opus Pistorumund Sexus.

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